Xenofox, das sind Olaf Rupp an E-Gitarre & Rudi Fischerlehner an Drums. Beide dirigieren die Imagination jedoch auch noch fotographisch – Fischerlehner, indem er an die Grenze von Rasen und Verwilderung führt und bagger-brutalen, eigenheim-expansiven Raubbau wider die Natur zeigt, Rupp expressiv mit einer tempoverwischen Abstraktion. Drones und metallischer Regen verzahnen auch auf der Klangebene industrielle Machenschaften mit der ungerührt weitertröpfelnden Natur. Wer da mit melancholischem Beigeschmack und 'exophonetischer' Härte gegen Anästhesie harkt und scharrt und ihr raue Schönheit abnötigt, ist der mit sich selber hadernde menschliche Faktor. Idylle ist schon lange keine Option mehr, über diese Linie sind die beiden 'Alien Entertainers' längst hinweg, mit perkussiver Pointillistik, mit eisernen Manschetten auf Draht, mit prickelnder Streuung, schepperndem Groove, spektakulärer Ruppologie. Wie er zu perkussivem Partikelhagel in fein klirrender, pochend akzentuierter Körnung, zu rasselnder Kette, sirrendem Ratschen oder rockigem Riffing seine Klanggewebe dehnt, staucht, wellt und krümmt, wie er pulst und schnarrt, wie schnippisch er die Saiten touchiert und schrappt, das ist von seltener Eigenart. 'Phantom Mirror' entfaltet das mit allein schon 24:50 in ambienter Bewegtheit, stupend quirlende Wirbel und hagelige Klicks strömen in einem Flow dahin, eine Röhrenglocke läutet zu hinkendem Beat, auch Rupp klopft, die Zeit tritt und tänzelt ein bisschen auf der Stelle, in gebogenen, flirrenden und auch wieder zuckend und tickelnd in Gang kommenden und liquid rockenden Sekunden. Als Schlusspunkt skizzieren die beiden mit schnellen, von Crashes interpunktierten Wischern, klickenden Kürzeln, geschütteltem Rasseln, pochenden Tropfen einerseits und andererseits knurrigen Impulsen, scharrenden Lauten und träumerischen Klängen einen Klanggarten ohne Vögel, ohne Insekten. Selbst die Börsen melden: Vögel im Minus, Insekten im freien Fall. [BAD ALCHEMY BA 118 rbd]